1. Amtmeister-Stolte Stein 1693
  2. Schwichow-Denkmal
  3. Denkmal für Bürgermeister Kleine
  4. Denkmal für die Kriegstoten 1864/66
  5. Denkmal für den Krieg 1870/71
  6. Der Große Kurfürst 1901
  7. Das Pionierdenkmal 1904
  8. Der Manzelbrunnen 1906
  9. Hochwasser-Merkstein um 1910
  10. Spuren des 1. Weltkrieges - Teil I
  11. Spuren des 1. Weltkrieges - Teil II
  12. Denkmäler im Exil
  13. Das Sympher-Denkmal
  14. Sparkassenfiguren
  15. Der Köslin-Stein 1953
  16. Der Pionier am Schwanenteich 1953
  17. Berlin-Stein am Wesertor
  18. Dampflock-Radsatz
  19. Der Weserspucker
  20. Figurengruppe Rathaus
  21. Minden und die Bundeswehr
  22. Skulpturen
  23. Das Keilstück
  24. Mahnmal für Opfer der NS-Diktatur
  25. Denkmal für die Schlacht bei Minden
  26. Der Mindener Buttjer
  27. Der Britische Gedenkstein1994
  28. Dankerser Schweinebrunnen 1994
  29. Die Bessel-Büste 1996
  30. Die Handwerker-Säule 1998
  31. Der Kohlenträger 1999
  32. Der Wartende 2004
  33. Gedenkstein am Fort B

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3. Denkmal für Bürgermeister Kleine
 

 

Bürgermeister Martin Friedrich Kleine entwickelte mit die städtische Infrastruktur

Der etwas verwitterte Sandstein-Obelisk im Winkel des ehemaligen Schulhofes an der Ritterstraße trägt Spuren von über anderthalb Jahrhunderten.
Gewidmet wurde er dem am 22.03.1854 verstorbenen ehemaligen Bürgermeister Martin Friedrich Kleine.

Zur Einweihung am 14. April 1855 wurde die Festrede bereits während der Zeremonie an das Publikum verteilt. Sie war vom Justizrat Schmidts bereits eine Woche zuvor formuliert und mehrfach "autographiert", also abgeschrieben worden. Die Denkmalseinweihung auf dem Hof der in Kleines Amtszeit gegründete Bürgerschule am 21.04.1855 war offenbar von einer Presse-Panne begleitet gewesen. Zwar füllte der Bericht nahezu eine Spalte der damals in Minden erscheinenden "Patriotischen Zeitung". Doch in der Einleitung des Artikels bedauerte die Redaktion, dass unmittelbar nach dem Ereignis zunächst nur "ein kurzes Referat aus der Kölnischen Zeitung" über die Mindener Feierlichkeit abgedruckt worden sei. Dies habe viele Leser "sehr befremdet". Immerhin war der Obelisk für Kleine also auch in der Rheinprovinz eine Meldung wert. Die Mindener Redaktion weiter: "Wir bedauern sehr, daß wir wegen Mangel an Zeit der Feierlichkeiten nicht beiwohnen konnten, hofften jedoch von einem Freunde unserer Zeitung eine Beschreibung derselben zu erhalten. Diese Hoffnung ist, wenn auch spät und nur theilweise durch die gestern erfolgte Einsendung in Erfüllung gegangen."  Justizrat Schmidts, ein langjähriger Wegbegleiter des im Jahr zuvor verstorbenen Bürgermeisters, würdigte Kleine, der von 1827 bis zu seiner schweren Erkrankung 1849/50 tätig gewesen war und durch den preußischen König ausgezeichnet wurde.

In Kleines Amtzeit fiel die Errichtung städtischen Armen- und Krankenhauses Für diese "Armen- und Kranken-Beschäftigungsanstalt" der finanziell eher angeschlagenen Stadt Minden hatte allerdings der großzügige Nachlass des Mindener Kaufmanns Karl Müller 1829 erst den Rahmen geschaffen. Mit Kleine verband der Redner auch die Errichtung der Bürgerschule 1834 an der Ritterstraße und der so genannten "Stadt- und Reckertschen Schule" 1841.
Letzteres war im Gegensatz zur damaligen Bürgerschule gebührenfrei für die Kinder mittelloser Eltern bestimmt. Sie befand sich zunächst auf angekauftem Festungsland am Simeonstor. Kleines Amtszeit lässt dich aus heutiger Sicht unter den Stichworten "Infrastruktur" und "Fürsorge" zusammenfassen. 
 

Die Mindener Chronik des Oberlehrers Dr. Schröder von 1883 nennt die Befestigung und allmähliche Pflasterung von Straßen, Plätzen und Wegen in Stadt und Feldmark. Daneben ist regelmäßig die Rede von Armenhilfe - etwa 1830, als die Stadt nach Ernteausfällen in Bremen Roggen kauft und unter Einkaufspreis abgibt oder im Winter 1841/42: Damals mussten 280 Familien mit Heizungsmaterial versorgt werden.
In Kleines Amtszeit fiel aber auch die Ergänzung des Friedhofs um ein Wärterhaus samt "Anstalt für Schein-Todte" (ein Weckmechanismus in der Leichenhalle, den ein irrtümlich für tot gehaltener ausgelöst hätte). Justizrat Schmidts lobte 1822 auch die Gründung einer ersten "städtischen Leihbank und Sparkasse".

Martin Friedrich Kleine war am 18. Januar 1787 in Minden geboren worden.

 
Standort Ritterstraße, Hof der "Bürger - Schule"
Auftraggeber Freunde des Bürgermeisters
Künstler  
Entstehungsjahr 1854
Material Sandstein
Maße 410 cm hoch
Beschriftungen Dem Bürgermeister der Stadt Martin Friedrich Kleine, geboren 18. 1. 1787 gestorben 22. März 1854, Von seinen Freunden als dankbare Anerkennung seiner regen Wirksamkeit für das Wohl der Stadt und deren Anstalten von 1827 – 1850