1. Amtmeister-Stolte Stein 1693
  2. Schwichow-Denkmal
  3. Denkmal für Bürgermeister Kleine
  4. Denkmal für die Kriegstoten 1864/66
  5. Denkmal für den Krieg 1870/71
  6. Der Große Kurfürst 1901
  7. Das Pionierdenkmal 1904
  8. Der Manzelbrunnen 1906
  9. Hochwasser-Merkstein um 1910
  10. Spuren des 1. Weltkrieges - Teil I
  11. Spuren des 1. Weltkrieges - Teil II
  12. Denkmäler im Exil
  13. Das Sympher-Denkmal
  14. Sparkassenfiguren
  15. Der Köslin-Stein 1953
  16. Der Pionier am Schwanenteich 1953
  17. Berlin-Stein am Wesertor
  18. Dampflock-Radsatz
  19. Der Weserspucker
  20. Figurengruppe Rathaus
  21. Minden und die Bundeswehr
  22. Skulpturen
  23. Das Keilstück
  24. Mahnmal für Opfer der NS-Diktatur
  25. Denkmal für die Schlacht bei Minden
  26. Der Mindener Buttjer
  27. Der Britische Gedenkstein1994
  28. Dankerser Schweinebrunnen 1994
  29. Die Bessel-Büste 1996
  30. Die Handwerker-Säule 1998
  31. Der Kohlenträger 1999
  32. Der Wartende 2004
  33. Gedenkstein am Fort B

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05. Denkmal für den Krieg 1870/71
Das Denkmal erinnert an den deutsch-französischen Krieg von 1870/71

(Reste aus dem alten Friedhof - Botanischer Garten)

Der alte Friedhof im Zentrum von Minden ist zu einer Parkanlage umgestaltet. Einige Grabmale haben militärischen Hintergrund. Am 19.5.1968 wurde ein 165 x 220 x 70 cm großer Findling zur Gedenkstätte der 94. Infanteriedivision geweiht. In der Nähe sind einige alte Grabsteine neu aufgestellt worden, auf denen Erinnerungen an Gefallene zu lesen sind.

Weiterhin befindet sich auf dem Friedhof ein 1837 als Leichenhalle errichteter quadratischer Bau (Länge ca. 5 Meter, Höhe ca. 3,80 Meter), der 1954 zur Gedenkhalle des Infanterieregiments Prinz Friederich der Niederlande (2. westf.) Nr. 15 umgestaltet wurde. In der offenen Gedenkhalle sind Namentafeln angebracht, die an Gefallene des Regiments aus dem Krieg 1870/71 erinnern. Die Tafeln sind zum Teil unvollständig. Vor der Halle ist ein Steinquader mit der Aufschrift: „Colombey, Gravelotte, Sedan, Paris, Inf R 15 Minden“ aufgestellt.

Zusätzlich befindet sich in der Nähe ein weiterer Gedenkstein (Granitfindling) des Regiments „Zum Gedenken 1813-1918“; ehemaliger Standort: auf dem Gelände des Offiziercasinos an der Johansenstraße, versetzt 1994.

                          

 

Inschriften


Vor der Gedenkhalle
:
Colombey,
Gravelotte,
Sedan,
Paris,
Inf R 15 Minden

Granitfindling:
Unseren Toten
1939  1945
94. Inf. Division
 

Namen der Gefallenen
1870/71:

(Infanterieregiment Prinz Friederich der Niederlande (2. westf.) Nr. 15)

Dienstgrad

Name

Vorname

Einheit

Gefr.

?

C.

„bei verschiedenen Truppenteilen“

Gefr.

?

W.

„bei verschiedenen Truppenteilen“

 

ALMEFELD

W.

IR 15

Fldw.

BALSTER

A.H.

IR 15

Gem.

BARNAHL

C.F.

IR 15

 

BECKER

E.F.W.

IR 15

Gem.

BINSFELD

J.H.

IR 15

Gem.

BR…?

E.C.

IR 15

Untf.

BRAUNSCHUH

F.

IR 15

Gem.

BRINKMANN

C.H.F.

IR 15

Gem.

BRINKMANN

H.F.E.

IR 15

Gem.

BRINKMANN

W.C.H.

IR 15

 

CRUX

J.T.

„bei verschiedenen Truppenteilen“

Gem.

DEERBERG

H.C.

IR 15

Gem.

DIRKSMEIER

H.

IR 15

Pr.L.

EFFNERT

G.

IR 15

Untf.

FREDERKING

A.

IR 15

Gem.

GERB…?

O.

IR 15

Untf.

GERBERDING

H.

IR 15

Untf.

HAGEDORN

C.

„bei verschiedenen Truppenteilen“

Gem.

HALSTENBERG

H.W.F.

IR 15

Gem.

HEINE

F.

IR 15

Gem.

HELD

H.H.

IR 15

Gem.

HENKE

C.H.

IR 15

 

HESEMANN

L.

IR 15

Gem.

HORMANN

H.

IR 15

Gem.

HUNDERTMARK

F.

IR 15

Gem.

HUPE

F.W.

IR 15

Gem.

KÄH…?

C.F.C.

IR 15

Fldw.

KLINGHOLZ

W.N.

IR 15

Gefr.

KÖHRING

G.

IR 15

Gem.

KORTE

W.

IR 15

Gem.

KUHLMANN

C.

IR 15

Gefr.

LEHRA

C.F.W.

IR 15

Gem.

LOHMEIER

F.

IR 15

Gem.

LOHMEYER

C.H.

IR 15

Gem.

LOHSTROH

H.C.

IR 15

Untf.

MATEMEIER

H.

IR 15

 

MEIER

L.H.

„bei verschiedenen Truppenteilen“

Gem.

MEYER

F.

IR 15

Gem.

MEYER

H.

IR 15

Gem.

MEYEROTTE

J.O.H.

IR 15

Gem.

MÜLLER

C.F.

IR 15

Sec.L.

MÜLLER

E.

IR 15

Gem.

OETTING

H.

IR 15

Gem.

PAPE

H.W.

IR 15

Fähnr.

PATZIG

J.E.O.

„bei verschiedenen Truppenteilen“

Gem.

PEPER

H.L.G

IR 15

Gem.

PÖHL…?

C.

IR 15

 

POHLMANN

C.D.W.

IR 15

 

PÖPPINGHAUSEN

E.v.

„bei verschiedenen Truppenteilen“

 

RÖHLE

L.C.W.

IR 15

 

ROMMELMANN

A.

IR 15

Gem.

RÖSENER

C.F.

IR 15

Gefr.

RÖSENER

C.H.

IR 15

Sec.L.

ROSENSTIRN

F.L.

IR 15

Untf.

RÜRUP

C.F.M.

IR 15

Gem.

SANDMANN

L.

IR 15

Gem.

SCHAPER

C.H.

IR 15

Gefr.

SCHERING

H.

IR 15

Gem.

SCHME…?

C.W.M.

IR 15

Gem.

SCHOPP

A.L.

IR 15

 

SCHÜNKE

J.C.P.

IR 15

Gem.

STA…?

C.G.

IR 15

Gem.

STAHLHUT

J.H.C.

IR 15

Fldw.

STEIN

C.G.

IR 15

Untf.

STIEGMANN

E.F.W.

IR 15

 

STOHLMANN

C.W.

IR 15

Untf.

UHE

A.H.G.

IR 15

Gem.

UHE

H.F.W.

IR 15

 

UPHOF

J.H.

IR 15

Untf.

VOLKENING

C.F.G.

IR 15

Sec.L.

VON BÜLOW

H.

IR 15

Gem.

WAH…?

A.

IR 15

Gem.

WATERMANN

F.W.

IR 15

Gem.

WEBER

H.

IR 15

Gem.

WEI…?

C.F.

IR 15

 

WESSEL

K.A.

IR 15

Einj.Fr.

WIEGHARDT

C.A.

IR 15

Sec.L.

WISCHMEYER

W.

IR 15

Sec.L.

WISSMANN

A.M.J.

IR 15

Gem.

ZENDEL

C.H.

IR 15

Hinweise an privaten Grabstellen:
1. Weltkrieg:

 

Dienst-grad

Name

Vorn-ame

Geburts-datum & Ort

Todes-datum & Ort

Einheit

Bemerk.

 

BRUNS

Oskar

21.02.1880

24.06.1918

 

Er starb fürs Vaterland

Hauptmann

LEONHARDI

Karl

29.01.1872 in Minden

01.10.1914 bei Olzschanko

Füsilier-regiment Graf Roon Ostpr. Nr. 33

 

Hinweise an privaten Grabstellen:
2. Weltkrieg:

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum & Ort

Bemerkungen

Hauptmann und Staffelkapitän
(Major)

SOMMER

Joachim

05.01.1916,Dresden

4.4.1943 bei Kiewskoje (Westrand von Kijewskoje)

wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen der Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Kiewskoje, Rußland

Daten in rot aus der online Gräbersuche des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V

Sonstige:

Dienstgrad

Name

Vorname

Geburtsdatum & Ort

Todesdatum

Bemerkungen

Oberst und Kommandant von Minden

RANG

Carl Wilhelm von

8.12.1764 zu Colberg

16.03.1827

…begann im Jahre 178? Seine militärische Laufbahn als Leibpage Friedrichs des Großen…

Datum der Abschrift: 31.07.2007

 

Wuchtiger Obelisk einst am Wesertor

Denkmal erinnert an den deutsch-französischen Krieg 1870/71 – Reste auf Altem Friedhof

_______________________________________________________________________________________________________________________________

„Die Tadler werden ihre Flagge streichen, verstummen werden alle Lästerungen,  denn fest steht's   Denkmal, tadellos gelungen, des Kreises Minden würd´ges Dankeszeichen."

 So dichtete Baurat Pietsch zum 24. August 1879, als er ein Denkmal mit einweihte, das auch in Minden an  den deutsch-französischen  Krieg von 1870/71 erinnern sollte.
1874 hatten sich im „Kampfgenossen-Verein" organisierte Kriegsteilnehmer für die Errichtung eines solchen Monumentes ausgesprochen. Die Veteranen wollten  auch an der Weser an  ihren Anteil am Sieg erinnern, der aus ihrer Sicht die Voraussetzung für die Reichsgründung geschaffen hatte.
Ein Platz für ein solches Monument   war   dabei  zunächst ebenso  unklar wie seine Gestalt, aber ein Komitee fand sich schnell: Bürgermeister Brüning, Landrat von Oheimb und Generalmajor von Schulz symbolisierten das     Zusammenwirken von "Pickelhaube und Zylinder".

Bei   aller Einigkeit  übers „Dass" sorgten „Wie" und  „Wo" in den nächsten Jahren wiederholt für Diskussionen. Auf sie wollte  der Baurat  mit seiner festlichen  Gebrauchslyrik offenkundig  eingehen.

Zwischen 1871 und  1914 hatten   Denkmäler Konjunktur. Künstler und Baumeister spezialisierten sich auf die vielfältigen Wünsche der Auftraggeber. Örtliche und regionale Kaiser- und Bismarckdenkmäler waren ebenso   gefragt wie Erinnerungssteine an Regimenter und Schlachten.  Recycling war dabei nicht ausgeschlossen: 1875 bot die Stadt Bochum den  Mindenern  einen  dort prämierten aber nicht ausgeführten Wettbewerbsbeitrag  an  -   einen Denkmalentwurf  „Der  Rothen Erde"  (gemeint war die Provinz Westfalen); ein Unternehmer aus Wiedenbrück war zur Aufstellung bereit. Eine derartige „Zweitverwertung"  störte  an der Weser offenbar das bürgerliche  und  regionale Selbstverständnis. Anfang  1876 schrieb das Komitee einen   Wettbewerb aus. Nur Porta-  und Obernkirchener  Sandstein sollten demnach verwendet  und Metall vermieden  werden.

Drei  Gipsmodelle und 44 Pläne wurden  eingesendet und zeigten das rege Interesse der Denkmalsbranche.   Die  Mindener verwarfen 43 Entwürfe  wegen zu hoher Kosten und sonstiger Nichteignung. Im  Rennen blieben die Entwürfe „Deutschland", „Visurgis", „Sechseck" und  „Stark und  gerecht". Die Titel zeigen - mit Ausnahme des nüchternen   Sechsecks - den Geist der Zeit. Patriotische Selbstvergewisserung  durch markige   Worte  konnte    man aber auch als, Ausdruck  einer gewissen  Unsicherheit des  um Identität und Tradition bemühten jungen Kaiserreichs deuten. Der  gewissermaßen  zeitlos betitelte Entwurf „Visurgis" („Weser") setzte sich im Preiskomitee schließlich durch.

Er stammte aus der  Hand des Dombaumeisters von Metz, Paul Tornow. Dessen  Entwurf eines Obelisken überzeugte die Juroren künstlerisch. Konstruktion und   Materialauswahl bedeuteten zudem, zur Freude der öffentlichen Hand, dass  „kaum jemals Reparaturen an dem aufgestellten Denkmal erforderlich sein  werden“.   Luftverschmutzung  war in  Minden   offenbar noch  unbekannt.

So weit, so fein. Nur war der angestrebte   Standort noch nicht verfügbar:  Das Denkmal sollte seinen Platz auf dem Rondell nördlich der   Weserbrücke finden. Trotz Aufhebung der Festung 1873 gehörte   der Grund  allerdings noch dem  Militär. Erst im September   1878 schlossen die Stadt und das Königreich  Preußen einen   Kaufvertrag über  die Festungsanlagen,  die für 177.600  Mark  in kommunalen Besitz  übergingen. In den     Sommermonaten 1879  errichtete der mit  Denkmalbauten bereits vertraute Wilhelm Moelle  das Denkmal am   vorgesehenen Ort. Die  Gesamtkosten    beliefen sich auf 8.092 Mark.

1894   übernahm der Kreis von der Stadt die Unterhaltung  der Anlage, insbesondere von Rasen und  Zierbeeten. Bei Luftangriffen im    Zweiten Weltkrieg wurde  das Denkmal beschädigt und 1947 schließlich abgetragen. Die erhalten  gebliebenen Teile des Denkmals  sind in der Kapelle des Alten Friedhofs verwahrt.