1998 folgte auf die Idee, zeitgenössische Kunst in die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes einzubeziehen, der Auftrag an Kader Aggad.
Er hatte seine Idee zuvor als kleine Metallskulptur entwickelt
und dann ein sechzig Zentimeter hohes Modell aus Marmor
geschaffen, um ein Gefühl für die Proportionen zu bekommen.
Idee, Entwurf und Modelle überzeugten die Fachausschüsse.
Die prominente Lage am Bahnhofsvorplatz tut für die Bekanntheit
der Skulptur ein Übriges: Wer sich zu Fuß oder per Rad dem
Bahnhof nähert, sieht in der wenig anheimelnden Unterführung
nicht nur Licht am Ende des Tunnels, sondern rasch auch Aggads
Plastik, die Harmonie der Formen und Mächtigkeit miteinander
verbindet. Wer per Auto kommt oder geht, fährt in beiden
Richtungen um die "Insel", auf der neben Bäumen und Bänken auch
"Wartender" seinen Platz gefunden hat.
Ursprünglich wog der Block aus portugiesischem Estremoz-Marmor
etwa drei Tonnen. Aggads Bearbeitung verlieh dem Block eine
durchlässige Gestalt und reduzierte das Gewicht auf zwei Tonnen.
Bei einer Tiefe von 40 Zentimetern je 1,60 Metern Länge und
Breite fand sie auf einem 30 Zentimeter hohen Sockel Platz. "Wartenders"
Maße sollten zu den übrigen Dimensionen des Bahnhofsvorplatzes
passen.
Doch bis zur Aufstellung sollte noch einige Zeit ins Land gehen.
Zunächst verstarb der Hauptsponsor. Der Aufruf nach alternativen
Spendern erbrachte nur ein Bruchteil der zuvor einkalkulierten
Summe, so dass Aggads "Wartender" vom Künstler verpackt und auf
der Bölhorst eingelagert wurde.
Erst 2005 gelang die Aufstellung am Bahnhof. Aggad erfüllte
damit einen Wunsch seiner 2004 verstorbenen Frau Susi, diese
Skulptur noch aufzustellen. So geschah es: Am 12. April 2005
senkte ein Kran die Skulptur auf den Sockel. Knapp zwei Wochen
später folgte die offizielle Übergabe.
Dass Aggads Idee auch durch den Wunsch seiner Frau Wirklichkeit
wurde, zeigt auch die Plakette am Sockel: Sie trägt beider
Namen.